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  • AutorenbildDer Dividendenjäger

Von Düsseldorf nach Paris...


Am gestrigen Freitag, den 13.12.2019 gab es doch noch eine kleine Änderung in meinem Depot. Normalerweise wäre der Kauf vom Freitag, den 06.12. auch wirklich mein letzter für das Jahr 2019 gewesen, doch der Schuh drückte seit ein paar Wochen etwas, als ich mir nach einem Jahr mein Unternehmen Henkel angesehen habe. Da ich mein Depot für das Jahr 2020 noch stabiler ausrichten möchte, musste ich bei Henkel leider einen Schlussstrich ziehen und habe mich - um in derselben konsum-unzyklischen Sparte zu bleiben - für einen Kauf von L'Oréal entschieden, welches schon seit einem halben Jahr weit oben auf meiner Watchlist steht. Doch warum habe ich mich von Henkel getrennt?


Henkel war seit der ersten Stunde ein Unternehmen in meinem Depot und half mir bei meinem Depostart. Doch nach 3 Jahren Kurssturz von 129 € auf 90 € und den sich immer weiter verschlechternden Aussichtsprognosen der Unternehmensführung ist nun Schluss. Der scheidende Konzernchef Hans Van Bylen hat die Aktionäre des Konsumgüterkonzerns Henkel auf ein weiteres schwaches Geschäftsjahr vorbereitet, nachdem er es in den letzten Jahren nicht schaffte, das Wachstum weiter zu beschleunigen. Stattdessen rechnet Henkel nun auch für 2020 mit einem schwierigen und schwer vorhersehbarem Marktumfeld, einem Nullwachstum für 2019 und für 2020 nur noch mit einem Umsatzwachstum von 0 % - 2 %. Ebenfalls schlechter wird es laut Aussagen von HVB auch mit der Nachfrage aus der Industrie, denn hier rechnet Henkel besonders im hochprofitablen Klebstoffgeschäft mit negativen Auswirkungen.

Nachfolger wird Carsten Knobel. Hier kann ich noch nicht einschätzen, ob er es schaffen wird, Henkel wieder auf die gewinnbringende Erfolgsspur zu bringen. Ein weiterer Punkt ist die Übernahme von Wella, die von Procter & Gamble abgestoßen wird. Doch P&G verkauft Wella aus Ungnade, da diese Sparte nicht genügend Gewinne abwirft. Und auch andere Produkte wie Schwarzkopf haben ein wenig zu kämpfen, da sie weit hinter den Produkten von L'Oréal liegen. Diese und einige weitere Gründe haben mich dazu veranlasst, hier einen positiven Ausstieg zu finden und mich über das neue Unternehmen in meinem Portfolio zu freuen. Da ich, wie oben bereits geschrieben, ebenfalls ein Konsum-Unternehmen haben wollte, fiel mir die Entscheidung im Grunde genommen nicht sonderlich schwer. L'Oréal ist ebenfalls ein Familienunternehmen wie Henkel. Auch die fundamentalen Zahlen sehen sehr positiv aus. Diese habe ich hier zum Vergleich aus dem Aktienfinder.net aufgeführt.

Wie diese Tabelle zeigt, wird durch den Tausch von Henkel zu L'Oréal noch mehr in Qualität investiert, die ich hier einwenig zusammenfassen möchte.


L'Oréal ist Weltmarktführer mit positivem Wachstum im Kosmetikbereich. Hier hat man sich mit 4 verschiedenen Sparten solide aufgestellt und ist für eine wirtschaftliche Schwächephase gut gewappnet.

Durch den unaufhaltbar steigenden E-Commerce Markt stehen hier viel mehr Türen offen, um sich noch besser zu positionieren.

Dank der Zusammenarbeit mit diversen Influencern und YouTube-Kanälen wächst auch das Online-Geschäft kontinuierlich stark weiter.


Auch das Kosmetikgeschäft wächst stetig weiter. Gerade der asiatische Markt ist für L'Oréal ein wichtiger Wachstumstreiber. Da hier die Mittelschicht weiter rasant wächst, ist es für immer mehr Menschen möglich, sich teurere und hochwertigere Pflegeprodukte leisten zu können. In so einem Umfeld hat L'Oréal natürlich ein leichtes Spiel. Für die kommenden Jahre und Jahrzehnte sehe ich ein enormes Potenzial für den asiatischen Raum. Auch in Krisenzeiten werden die meisten Frauen und zunehmend auch Männer weltweit vermutlich nicht aufhören, zu Premiumprodukten wie die von L'Oréal zu greifen um sich zu schminken und zu pflegen. So konnten die Franzosen beispielsweise auch während der Finanzkrise 2009 einen weiteren Gewinnwachstum verzeichnen.


Zusammengefasst kann ich mich persönlich mit den Produkten von L'Oréal mehr identifizieren als mit den Produkten von Henkel, da sie in unserem privaten Alltag allgegenwärtiger sind und wir nicht auf sie verzichten wollen, während wir gegenüber "Premiumprodukten" von Henkel oft auf günstigere Produkte zurückgreifen.

L'Oréal ist mit seinen täglichen Konsumgütern viel breiter diversifiziert als im Vergleich zu Henkel. Das gute Management, die fundamentalen Zahlen (soweit ich es als Laie beurteilen kann) und die Zukunftsaussichten schauen hier im Vergleich sehr vielversprechend aus. Durch den Tausch sehe ich mein Portfolio für die Zukunft besser aufgestellt und strukturiert, sowohl in finanzieller als auch in qualitativer Sicht. Denn nur so wird es mir langfristig viel Freude bereiten.





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