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  • AutorenbildDer Dividendenjäger

Ich denke um...


Mein heutiger Blogbeitrag dreht sich um das Umdenken meiner Einstiegs- und Nachkaufstrategie.


Nach einigen Überlegungen und Recherchen habe ich meine Kaufstrategie, die ich bisher gefahren bin, auf den Kopf gestellt. Dabei gingen mir viele Fragen durch den Kopf, die ich hier gerne teilen möchte.


Eine der Fragen, die ich mir oft gestellt habe, ist unter anderem, ob ich zu sehr auf die Dividendenrendite geschielt habe, wenn Kurse bei Unternehmen einbrechen, wie z.B. BASF, Kraft Heinz, Altria, 3M, Henkel oder Fresenius. Zu verlockend war es für mich, sobald es statt 2 % oder 3 % Dividendenrendite heute im Schnäppchen 5 % bis 6 % gibt. Immer wieder war ich der Meinung „schlimmer geht’s nimmer“ und kaufte einige dieser Positionen weiter nach. Natürlich hat es einen hohen Reiz, eine Aktie unten zu kaufen, bevor sie einen steilen Anstieg nimmt, doch in der Praxis klappt das nur sehr selten.

Zudem fiel mir auch auf, wie viele gute Möglichkeiten ich stattdessen liegen gelassen habe. Denn bei der genaueren Betrachtung und Reflexion stellte ich fest, das die Kurse zumeist auch zu Recht unten stehen, da der Verlauf der Kurse ja das Spiegelbild der Gegenwart oder der Geschäftsentwicklung und Einschätzungen aller zukünftigen Erwartungen ist.

So habe ich mich in den Irrglaube gestürzt, dass Unternehmen, die so stark gefallen sind, weniger Risiko haben als die Unternehmen, die einen schönen Lauf (Trend) haben. Doch es gibt leider viele Beispiele, wie es „immer schlimmer“ geht. Wenn ich zum Beispiel an Altria denke so war ich der Überzeugung, dass 60 €, 50 €, 40 € und jetzt bald 30 € das Ende der Fahnenstange sein musste. Doch ich habe mich getäuscht und bis jetzt noch Glück gehabt, da mein Depot noch Jung und im Aufbau ist.



Aber warum habe ich nicht mehr in trendstarke Unternehmen investiert?



Ganz einfach, weil das Anlegergehirn darauf programmiert ist, gefallenen/billigen Aktien weniger Risiken und höhere Chancen einzuräumen und gestiegenen/teuren Aktien hohe Risiken und weniger Chancen. Auch deshalb werden Gewinne viel zu früh sicher gestellt und Verluste viel zu lange durchgehalten.

Doch eigentlich haben es „Aufwärtsaktien aber sogar wesentlich einfacher als „Abwärtsaktien“.

Steht ein Unternehmen auf historischem Hoch, so ist kein Anleger in der Verlustzone, weshalb dann sehr häufig neue All-Time-High eingenommen werden.

Ist stattdessen eine Aktie im Sinkflug, so trennen sich viele institutionelle Anleger weiter von ihren Aktien. Und sollten diese mal ein wenig steigen, so flüchten viele Investoren mit einer Plus Minus Null wieder raus. Somit kann es Jahre dauern, bis sich meine Position wieder im grünen Bereich befindet und hoffe so nur auf gute Nachrichten der Unternehmen.


Ein weiterer Faktor ist in Wirklichkeit die Spekulation! Denn bei vielen Underperformern bin ich viel zu oft im Irrglauben, wenn ich sie mir ins Depot hole oder meinen Einstiegswert durch Nachkäufe verringere. So denke ich oft, ich wüsste mehr als alle anderen, doch dieses Denken ist in meinen Augen falsch. Viel zu oft verwischt der Unterschied zwischen Spekulation auf Erholung und Investition, und das vor allem auf die kurze Sicht (1-3 Jahre). Denn wenn ich ehrlich zu mir selber bin, dann erhoffe ich mir immer wieder, dass die Erholung kommt. Kommt sie nicht, so wird aus einer kurzfristigen Hoffnung eine extrem langfristige negative Investition. Und das einzige was mir bleibt, ist die hohe Dividendenrendite, während meine Buchgewinne tief rot im Keller stehen.


Darum ist nicht jeder Börsentag ein guter Kauftag!


Nun habe ich mich entschieden, besser auf Trends zu achten und diese mit in meine Analyse einzubeziehen.

Somit will ich weitere Fehler vermeiden und nicht in ein fallendes Messer greifen. So werde ich meine Investitionen immer nur in Aufwärtstrends tätigen und bei Abwärtstrends meine bestehenden Investitionen ruhen lassen und erst weiter aufstocken, sobald sich ein neuer Trend ergibt.


Doch wie soll das ganze aussehen?


Ganz einfach. Da ich einen langen Anlagehorizont verfolge, dient mir die 200-Tage-Linie (GD200) als Hilfsmittel. Befindet sich eine Aktie über diesem gleitenden Durchschnitt, so befindet sie sich in einem Aufwärtstrend und wird zum Kauf-Nachkauf in Betracht gezogen. Liegt sie unterhalb des Durchschnitts, so ist sie erstmal raus aus dem Kauf-Nachkauf Bereich und ich warte auf einen Aufwärtstrend-Wechsel.



Sollte ein weiterer Abwärtstrend stattfinden, überprüfe ich fortlaufend die DG 200, setze mir laufend einen neuen Buy-Kurs und kann trotzdem von günstigeren Kursen profitieren, sobald sich ein neuer starker Trend entwickelt. Zudem können Aufwärtsbewegungen, sobald sie die GD 200 durchbrochen haben, eine lang andauernde Performance hinlegen.



Was passiert bei einem erneuten Rücksetzer?


Das sind meine Nachkaufgelegenheiten. Vorausgesetzt der Aufwärtstrend ist weiterhin intakt.

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