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  • AutorenbildDer Dividendenjäger

Ein Champion verlässt das Depot - Die Positionen in FAST, HD, ITW, TXN werden dafür verdoppelt

In dieser Woche gab es für meine Verhältnisse eine große Änderung in meinem Depot. Ein wahrer Champion musste gehen, um das gesamte Depot zu stabilisieren und meine zukünftigen Cashflows weiter zu erhöhen.


Einleitung

Es braut sich bekanntlich ein Sturm am Horizont zusammen und bei vielen Bürgern in unserem Lande stehen jetzt schon die Schweißperlen auf der Stirn, wenn man sich nur die Wintermonate vor Augen hält. Von daher möchte auch ich sicherstellen, dass mein Depot auf einen potenziellen Sturm vorbereitet ist. Um dies zu tun, habe ich meinem Portfolio in dieser Woche weitere qualitativ hochwertige, wiederkehrende und ertragreiche Einkommensgeneratoren hinzugefügt. Es sind bewährte Unternehmen und Investitionen, die in guten und in schlechten Zeiten für mich Einkommen generieren.


Seit Anfang an (2016) bin ich ein risikoavisierter Anleger, immer mit Bedacht meine Gelder zu schützen, als die Überrendite einzufahren. Und immer mit den Gedanken:

  • Lass dich niemals ruinieren.

  • Sei darauf bedacht, aus der Situation Nutzen zu ziehen.

  • Bei einem Schicksalsschlag ist das Depot definitiv das Letzte, was noch stehen würde und muss!

Finanzielle Katastrophen sind bekanntlich häufiger als Naturkatastrophen, von daher ist es mein persönliches Anliegen, mich in den nächsten 50 Jahren so aufzuführen, dass ich im Fall einer Finanzkatastrophe immer überleben würde.


Der Verkauf von Apple Inc.

Foto: Steve Hopp /dpa

Doch wer ist dieser Champion und warum musste er genau jetzt gehen? Es war Apple Inc. (AAPL) und der Verkauf hatte rein gar nichts mit dem Unternehmen zu tun. Gerade als Apple-Fanboy fiel mir diese Entscheidung extrem schwer, da das Geschäft brillant läuft, die fundamentalen Zahlen perfekt sind und ich von jedem Produkt zu 100 % überzeugt bin.


Mein einziges Problem mit Apple ist, dass es nicht mehr zur Ausrichtung meines persönlichen Lebens passt. Ich habe hier das Luxusproblem, dass Apple mir einfach zu viel Performance bietet und mir seit 2016 (so lange bin ich dabei) keine wirklichen Nachkaufgelegenheiten angeboten hat. Für einen Nachkauf waren mir die Preise in meinen Augen seit Jahren einfach zu teuer.

Als einkommensorientierter Investor ist dies natürlich ein Problem, da mir Einstiegs- oder Nachkaufpreise einfach wichtig erscheinen. Für Investoren, die hohe Buchgewinne beim Bäcker um die Ecke auf ihrem Handy vorzeigen können, ist der Verlauf natürlich ein Träumchen. Wenn ich ein Unternehmen nachkaufe, spielt die aktuelle Dividendenrendite eine große Rolle. AAPL bietet derzeit eine Rendite von gerade einmal 0,6 % und das Dividendenwachstum der letzten 2 bzw. 5 Jahre lag zwischen 7 % und 9 %. Würde diese Wachstumsrate beibehalten werden, dann verdoppelt sich die Dividende etwa alle acht bis neun Jahren. Ein Nachkauf bei dieser sportlichen Bewertung kommt daher für mich nicht in Frage, denn ich möchte nicht bis 70+ warten, bis ich 4 % Rendite auf mein investiertes Kapital bekomme.

Wie sah der aktuelle Bestand aus? Ich hatte insgesamt 62 Aktien für 2.700 € EK im Depot mit einer persönlichen Dividendenrendite von 1,55 % (etwa 42 € brutto). Meine Möglichkeiten wären gewesen, dass ich diese Position einfach liegen lasse und nicht mehr nachkaufe, oder einen Verkauf prüfe und den Erlös anderweitig investiere. Die Aktien hatten einen Depotwert von 9.220 € (entspricht einem Kursplus von 240 %) und durch diesen Verkauf bekam ich nach Steuern ein freies Kapital von 7.826 €, was mir für "anderweitige" Investitionen zur Verfügung stand.


Mein Gedankengang

Investiere ich nun dieses freigewordene Kapital zu 3 %, dann würde ich das zusätzliche Einkommen auf das Fünffache anheben. Eine Verfünffachung der Dividende von Apple in den nächsten 10 Jahren halte ich dagegen für eher unwahrscheinlich. Selbst wenn die Investitionen mit 3 % Rendite ihre Dividenden langsamer steigern sollten als AAPL, werde ich in Summe mehr Einkommen erhalten als mit AAPL. Die Frage aller Fragen war nun, wer die potenziellen Kandidaten wären, die sogar besser als Apple abschneiden werden. Vielleicht liegen diese Kandidaten sogar schon in meinem Depot und haben sichere 3 %, sind historisch fair- oder unterbewertet und bieten langfristige Renditen von über 10 % p.a.? Und die Antwort war ja! Und da braucht sich auch keiner vor dem 2.450.000.000.000 USD schweren Riesen aus Cupertino verstecken!


Einen weiteren Vorteil bietet mir der Verkauf, indem ich die Kursgewinne von 5.120 € netto realisiert habe und diesen Betrag nun weniger sparen müsste. Rechne ich die 29.000 €, die ich in diesem Jahr an den Börsen frisch investieren möchte und die Kursgewinne von Apple mit dazu, dann komme ich auf über 34.000 € Anlage für das Jahr 2022. Oder anders ausgedrückt: mein Kalenderjahr hat 14 anstatt 12 Monate.


Mein letzter Gedankengang war, dass ich mit meiner Beteiligung an Berkshire Hathaway (Berkshire's Anteil an Apple beträgt 42 %) weiterhin an Apple beteiligt bin. Somit kann ich weiterhin Apple-Fanboy bleiben, mich für das Unternehmen begeistern und profitiere weiterhin von seinem Erfolg.


Die Positionen in FAST, HD, ITW, TXN werden dafür verdoppelt

Beim Verkauf stellt man sich auch die Frage, wer das Potential hat, mir die entscheidende Performance zu liefern und mir gleichzeitig ein Einkommen schafft, das mich zuverlässig bezahlt, unabhängig davon, was gerade die nächste Katastrophe tut. Dies bedeutet, die Exposition gegenüber den grundlegendsten und wichtigsten Teilen unserer Gesellschaft und Wirtschaft zu kaufen.


Das ganze Kapital als Einmalanlage in ein neues Unternehmen zu stecken wäre zwar auch nice, aber das Risiko eines Fehlgriffs ist mir hier einfach zu hoch. Darum habe ich meinen aktuellen Bestand geprüft und nach aussichtsreichen Kandidaten geschaut.

Meine Zielkriterien waren im Konsens:

  • 30 % Renditepotential bis 2025

  • über 14 % Dividendenwachstum jährlich

  • mindestens 2,5 % Dividendenrendite aktuell

  • über 3 % persönliche Dividendenrendite ab 2025

  • historisch unter- oder fair bewertet

  • mindestens 10 Jahre permanente Dividendensteigerung aufweisen

  • nicht mehr als 70 % Ausschüttungsquote auf den Gewinn haben

  • mindestens 10 Mrd. USD Marktkapitalisierung aufweisen

  • Schulden-Quote kleiner als Apple (34,2 %) haben

  • Cashflow-Steigerungen-Erwartet höher als Apple (13,8 %)

Und siehe da, es gibt wunderbare Unternehmen zu wunderbaren Preisen! Damit dieser Artikel nicht ewig in die Länge gezogen wird, habe ich hier aus dem Aktienfinder die entsprechenden Screenshots gezogen. Auf die einzelnen Probleme werde ich auch nicht eingehen, da diese weitestgehend bekannt sind (volle Lagerbestände, Inflation, Befürchtungen vor einer Rezession und trübe Aussichten).


Illinois Tool Works

Illinois Tool Works ist ein fantastischer Dividendenaristokrat mit einem hervorragenden Geschäftsmodell, einer hohen Bargeldkonvertierung und einem Fokus auf Aktionärsausschüttungen. Darüber hinaus hat das Unternehmen eine gute Bewertung, eine attraktive Rendite und ein anständiges Dividendenwachstum. Alle Kriterien werden hier für mich erfüllt.


Home Depot

Mit einem Rückgang von mehr als 30 % bis heute erzielt Home Depot jetzt eine Einstiegsdividendenrendite von 2,4 %. Dies macht den langfristigen Bullenfall angesichts des Fokus von Home Depot auf Dividendenwachstum und Aktien-Rückkäufe sehr saftig. Obwohl ich nicht erwarte, dass die Aktie mit einem plötzlichen Aufschwung beginnt, werde ich die Gelegenheit nutzen, um meine Home Depot-Position zu verdoppeln. Home Depot erfüllt auch hier alle Kriterien.


Fastenal

Für einkommensorientierte Investoren verfügt der Distributor Fastenal über eine lange Erfolgsbilanz mit zweistelligen Dividendenerhöhungen. Bei Anbetracht des KGV bereinigt erscheint die Aktie sportlich bewertet zu sein. Doch die Aussichten bleiben weiterhin voll intakt, sodass man mit mehr als den 13,7 % (fünfjährigen CAGR/Zuwachs-Gewinn) rechnen könnte. Neue Investoren könnten in den kommenden Jahren schnell eine Dividendenrendite von mehr als 3 % erzielen. Auch Fastenal erreicht alle meine Zielkriterien.

Texas Instruments

Letzter Kandidat im Quartett ist Texas Instruments. Texas Instruments meldet weiterhin beeindruckende Wachstumsraten. Aber die Prognosen sagen einen zyklischen Höhepunkt voraus, auf dem sich Texas Instruments befindet. Eine potenzielle bevorstehende Rezession könnte negative Auswirkungen auf das Geschäft haben. Ich sehe und bleibe aber weiter optimistisch, dass eine Rezession abgewendet werden und die Exposition von TXN auf Industrie- und Automobilmärkten schnell wieder wachsen kann. Die fundamentalen Zahlen sind hervorragend und meine Kriterien sind bis auf das Renditepotential alle erfüllt.


Zusammengefasst: Aus 1 mach 4 - schöne Dividendenaktien, perfekt für alle Rezessionen oder sonstige Katastrophen


Ich weiß nicht, ob die Aktien noch einmal um 10 % bis 35 % fallen werden. Die Konsensschätzung von Blue-Chip-Ökonomen sagt ja und was noch alles passieren könnte, wenn wir eine leichte bis schwere Rezession bekommen. Werde ich meinen Apple-Verkauf später bereuen? Das weiß ich auch nicht! Wenn man weiß, warum man investiert, bestimmt man auch selbst, wie man investiert. Ich zumindest weiß, dass ich in Einkommen investiere. Es scheint zwar eine so einfache Aussage zu sein, aber es widerspricht der durchschnittlichen Anlagemethode. Investoren nähern sich oft dem Markt, um "Geld zu verdienen" und können sich von der Menge "total return is supreme" mitreißen lassen. Dennoch sage ich bei Apple erst einmal höflich: "Nein, danke, mir reicht es fürs Erste". Bis jetzt waren meine Entscheidungen zum Ausstieg nicht die schlechtesten. So mussten im Laufe der Zeit schon einige Unternehmen gehen, die nach meinem Verkauf bis heute nicht mehr an ihre Performance anknüpfen konnten und somit mein Kapital strapaziert hätten: AT&T, Fresenius, Facebook, Cisco System, Henkel, Aurelius, Airbus und Altria.


Das frei gewordene Kapital von 7.826 € teilt sich wie folgt auf:

  • 11 Aktien Illinois Tool Works für 2.011 €

  • 7 Aktien Home Depot für 2.038 €

  • 40 Aktien Fastenal für 1.906 €

  • 12 Aktien Texas Instruments für 1.929 €

Die Dividendenrendite konnte somit von 0,64 % auf 2,55 % gesteigert werden. Oder in Summe ausgedrückt von 42 € auf 201 € brutto.



Die Vorfreude auf die nächsten Monate ist jetzt schon riesig! Ich bin gespannt, wie sich die neue Ausrichtung bemerkbar machen wird und wie die Dividenden zum Tragen kommen.


Und wer den Platz von Apple einnehmen wird.


Danke, dass Du hier warst und Danke fürs Lesen!


LG

Falk


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